“In der vorherigen Nummer brachten wir bereits die Endzahlen der Bilanz der Firma Lenzkirch per 31. Dezember 1928, die wiederum mit einem Verlust und zwar in Höhe von 32 000 RM abgeschlossen hat. Früher haben wir bereits darauf hingewiesen, daß die Aktien von Junghans und H.A.U. erworben worden seien. Nunmehr ist das gesamte Vermögen der Firma Lenzkirch von Junghans erworben. Im Handelsregister wurde eingetragen: „Durch öffentlich beurkundeten Veränderungs- (Fusions-)Vertrag vom 22. Juli 1929 wurde das gesamte Vermögen der Gesellschaft unter Ausschluß Der Liquidation an die Gebrüder Junghans A.-G. in Schramberg veräußert. Diese vertrag wurde durch Beschluss der Generalversammlung vom 22. Juli 1929 genehmigt und die Gesellschaft aufgelöst.“ Damit hat also die Firma Lenzkirch, die lang Jahre hindurch wegen ihrer ausgezeichneten Fabrikate hohes Ansehen im Uhrengewerbe genoß, aufgehört zu existieren. Die Werke-Fabrikation ist schon vor einiger Zeit stillgelegt worden mit der Maßgabe, daß zunächst die vorhandenen Vorräte Verwendung finden sollten. Ob und in welcher Form in Zukunft eine Auswertung der Marke Lenzkirch durch die Firma Junghans stattfinden soll, ist noch nicht bekannt geworden. Das Schicksal der Firma Lenzkirch ist ein typisches Beispiel dafür, daß es nicht genügt, ausgezeichnete Fabrikate im alten Sinne herzustellen, sondern daß man in jeder Beziehung mit der zeit fortschreiten muss, um nicht unterzugehen, was selbstverständlich nicht bedeutet, dass man deswegen die Qualität nicht hochhalten könnte.”
Deutsche Uhrmacher-Zeitung 1929 (Jahrgang 53, Nr. 34, Seite 639)