Beitritt zum telegraphischen Zeitnachrichtendienst

“Der telegraphische Zeitnachrichtendienst dürfte in seiner Organisation nur wenigen unserer Leser bekannt sein. Derselbe wurde im Grossherzogthum Baden schon im Jahre 1885, als die Sternwartenach Karlsruhe verlegt wurde, zu dem ausgesprochenen Zwecke eingerichtet, um zur Hebung der Uhreniudustrie auf dem Schwarzwald beizutragen. Nach Anschaffung der erforderlichen Apparate, insbesondere eines Passage – Instruments und einer Normaluhr, wurde die Sternwarte durch eine elektrische Leitung direkt mit dem Haupt-Telegraphenamt verbunden. Von der Kaiserl. Oberpostdirektion wurden für einen Wochentag zu bestimmter Zeit die direkten Telegraphenleitungen in die betheiligten Uhrenorte zur Verfügung gestellt, sodass ein von der Sternwarte gegebenes Signal ohne jegliche Umschaltung an die Aufnahmestation gelangt. Anfangs betheiligten sich nur Triberg (Gewerbeverein) und die Grosshzgl. bad. Uhrmacherschule in Furtwangen; jetzt sind Neustadt (Gewerbeverein) und Lenzkirch (Uhrenfabrik) beigetreten, ausserdem erhält das Physikalische Kabinet in Heidelberg das Zeitsignal. ”

Deutsche Uhrmacher-Zeitung 1895 (XIX. Jahrgang, No. 10, Seite 115-116)