Bericht zum Geschäftsjahr 1891

“Bericht der Handelskammer zu Freiburg i. B. für das Jahr 1891 über Uhrenfabrikation: Infolge der von Russland in Aussicht genommenen Zollerhöhung, schreibt die Aktiengesellschaft für Uhrenfabrikation in Lenzkirch, wurde das Geschäft in der ersten Hälfte des Jahres 1891 insofern günstig beeinflusst, als die russischen Käufer darauf bedacht waren, noch möglichst viel Waaren einzuführen, wobei sie natürlich weit mehr bestellten, als eigentlich nothwendig war. In der zweiten Hälfte des Jahres machte sich dagegen ein empfindlicher Rückschlag geltend, der von Monat zu Monat eine immer grössere Flauheit des Geschäftes brachte und schliesslich im Dezember einer förmlichen Geschäftsstockung gleichkam. — Ein grösser Druck auf die Verkaufspreise war unausbleiblich und wenn schon im Frühjahre bei noch besseren Verhältnissen die Preise der losen Werke hatten erniedrigt werden müssen, so war dies im Spätjahre noch mehr der Fall und erstreckte sich die Preisherabsetzung auch auf einen Theil der kompletten Uhren.”

Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst 1892 (Band 17, Nr. 21, Seite 407)