Bericht zum Geschäftsjahr 1893

“Der Handelskammerbericht für 1893 berichtet folgendes: Als nicht sehr befriedigend wird von der Uhrenfabrik Aktiengesellschaft in Lenzkirch der Geschäftsgang des Jahres 1893 bezeichnet. Die Ursachen hätten einerseits für das deutsche Geschäft in der allgemein durch den trockenen Sommer sich geltend machenden Futternoth, anderseits in theilweise schwieriger gewordenen Exportverhältnissen gelegen. Letztere Verhältnisse betreffend, so wirkte namentlich der Zollkrieg mit Russland sehr ungünstig auf das Geschäft ein und in Bezug auf den Export nach überseeischen Ländern ist der Absatz nach den südamerikanischen Republiken, in Folge der politischen Wirren daselbst, wesentlich zurückgegangen. — Die Preise waren im Allgemeinen stabil. Bei einigen Werk-sorten, die vorher mit Verlust verkauft wurden, war es möglich, kleine Preiserhöhungen durchzusetzen. Die Arbeiterverhältnisse anbelangend, so gereicht es der Fabrikleitung zur besonderen Freude, wie im Vorjahre auch dieses Mal wieder das vorzügliche, tadellose Verhalten der Arbeiter zum wohlverdienten Ausdruck bringen zu können. — Man hofft, dass, nachdem jetzt die Weiterführung der Höllenthalbahn beschlossen worden sei, damit auch die Frage der Herstellung einer Anschlussbahn über Lenzkirch nach Bonndorf in Fluss komme, damit auch dem Landestheil südlich des Hochfirstes die Wohlthat einer Bahn zu Theil werden möchte.”

Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst 1894 (Band 19, Nr. 17, Seite 402)