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1.547.275 Tischuhr

Jugenstil Kaminuhr mit dem Genius der Zeit, KPM Berlin, Porzellan, dezente polychrome Malerei, Goldstaffage. Unterglasurblaue Zeptermarke, rote Reichsapfelmarke, H. 60,5 cm. Rechteckiger Sockel mit seitlich eingefassten und durchbrochen gearbeiteten Blumen an den Ecken sowie vergoldetem, umlaufendem Friesband mit vegetabilem Relief. Über der Uhr Darstellung des melancholisch ruhenden Chronos in seitlich sitzender Pose mit einem angewinkelten Bein, den Kopf auf seinem Arm über dem aus der Mittelache nach links versetzten Ziffernblatt abgelegt. Mintgrünes Email-Ziffernblatt mit goldenen römischen Zahlen.

Künstler Hugo Cauer (*1864 Bad Kreuznach; † 1918 ebd. ), stammt aus einer weitverzweigten Familie von Künstlern, vornehmlich Bildhauern, aus Bad Kreuznach mit einem dort begründeten Atelier. Er studierte ab 1880 im väterlichen Atelier in Rom die antiken Vorbilder und später an der Akademie in Berlin bei Reinhold Begas. In den 90er Jahren arbeitete er vor allem an monumentalen Auftrags-Denkmälern, die noch Einflüsse Begas‘ zeigen. Um 1900 ließ er sich wieder in Kreuznach nieder und wandte sich der Kleinplastik und dem Kunsthandwerk zu. In dieser Zeit entwickelte er eine eigene und charakteristische Darstellungsweise, die auch in der Porzellanuhr durch die fließende und weiche Oberfläche deutlich wird. Die Darstellung des Genius zeigt mit einem Ausdruck der unbeschwerten Trägheit die Vergänglichkeit der Zeit an. Die Uhr wurde zur Weltausstellung 1900 in Paris entworfen.

mit freundlicher Genehmigung
Hargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf GmbH

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